Einen wunderschönen guten Morgen! Diese Woche ist für mich recht kurz; ich muss nur zwei Tage arbeiten. Genug Zeit also, mich zu Hause um diverse Projekte zu kümmern. Und da gibt es ja immer was zu tun. Meistens mache ich mir die Arbeit selbst, ihr werdet es gleich lesen... :) Gerade beim Stricken bin ich noch in der Lernphase, ich merke es immer wieder. Meine Grenzen sind leider recht schnell erreicht, aber sie halten mich natürlich nicht auf. Wenn ich etwas neues probiere und es klappt nicht, dann kann ich das einfach wieder aufribbeln. Anders beim Nähen. Wenn der Stoff zugeschnitten ist, muss ich das Projekt irgendwie fertig machen, oder ich werfe es weg. Und vor genau dieser Entscheidung stehe ich gerade.
Genäht
Mein Kleid für die Taufe ist fertig. Natürlich habe ich die unterschiedlichen Rockbahnen vertauscht, und so war das Futter auf einer Seite länger als der Oberstoff, aber das ist mein kleinstes Problem. Viel schlimmer ist die Tatsache, dass sich am Hals das Futter nach außen schiebt.
Ich weiß noch nicht, wie ich das in Griff bekommen soll. Über Instagram habe ich eine Menge Ratschläge bekommen, und Sewing Galaxy hat mir auch erklärt, warum es so ist (und dass ich es wahrscheinlich nicht retten kann). Notfalls muss ich tatsächlich einen Schrägstreifen drübernähen, denn so, wie es das jetzt aussieht, kann ich das Kleid auf keine Fall anziehen. Das wäre echt schade.
Gestrickt
Hier war ich auch nicht wirklich erfolgreicher. Ende letzter Woche habe ich Wollnachschub bekommen. Ich habe mich von der Drops Belle locken lassen, die eine schöne Zusammensetzung hat, die ich ausprobieren wollte, und zumal recht günstig ist. Außerdem habe ich mir das Sonderheft von Crasy Sylvie besorgt, und daraus stricke ich gerade den Womanicer mit der neuen Wolle. Zuerst habe ich die Maschen auf einer zu große Rundstricknadel angeschlagen, so dass ich die Runde nicht schließen konnte. Es ging beim besten Willen nicht. Also habe ich die Maschen auf ein kürzeres Seil gezogen (ich habe ja genügend Auswahl), und die ersten paar Runden gestrickt. Als Muster werden Zöpfe gestrickt. Ich dachte immer, Zöpfe werden in jeder Reihe / Runde gestrickt, aber das ist wohl nicht so. Hier wird in jeder 3. Runde gezopft.
Zuerst habe ich probiert, ohne Zopfnadel zu stricken. Das Prinzip ist nämlich sehr einfach, aber leider ist meine Wolle sowas von unflexibel, dass ich mir fast die Nadeln dabei abbreche. Außerdem sind die Fäden nicht so richtig verzwirnt, und ich muss aufpassen, nicht ständig einzelne Fädchen irgendwo zu haben. Also nehme ich brav meine Zopfnadel zur Hand und produziere langsam, aber stetig, ein schönes Muster.
Woher dieses Loch unten links am Zopf kommt, weiß ich auch nicht. Hab ich da ne Masche fallen lassen oder irgendwo zu fest gezogen? Ich hab keine Ahnung.
Wie viele Maschen passen eigentlich auf ein Seil? Gibt es da eine Faustregel?
Wie gesagt, am Anfang konnte ich die Runde nicht schließen, inzwischen ist es schon sehr eng. Und ich nehme noch ziemlich lange in jeder Runde 4 Maschen zu, denn die Passe muss mir noch bis über die Schultern gehen.
Die Strickjacke aus dem Buch "Oben ohne Naht" (in diesem Post ist ein Bild davon) bereitet mir große Kopfschmerzen. Ich muss ja nicht nur Maschen links und rechts der Raglanlinie zunehmen, sondern diese Maschen auf dem Rückweg so abstricken, damit sie zum Muster passen, und dieses Muster beinhaltet auch Umschläge und links bzw. rechts zusammengestrickte Maschen. Also, entweder habe ich einen Denkfehler, oder es ist wirklich nicht so einfach, wie es aussieht. Ich habe das erstmal bei Seite gelegt und wollte ein anderes - einfacheres - Projekt aus dem Buch stricken. Und hier hatte ich wieder das Problem mit der Rundstricknadeln. Es sollten 319 Maschen angeschlagen und zur Runde geschlossen werden. Also habe ich mein längstes Seil genommen und es war verdammt eng. Möglich, dass sich die Maschen auch verdreht hatten; es war mir kaum möglich, da einen Überblick zu bekommen. Bei diesem Projekt werden Maschen abgenommen und am Ende bleiben noch knapp 100 übrig. Da wäre das Seil dann wieder zu kurz. Ist das normal, dass man während des Strickens die Länge der Stricknadel ändern muss? Oder gibt es da einen Trick? Ich habe zwei oder drei Runden 319 Maschen gestrickt, dann war das Ding so verdreht, dass ich es wieder aufgezogen habe. So langsam glaube ich, das Schwierige ist gar nicht das Stricken selbst, sondern das Finden der passenden Hardware.
Apropos Hardware: Ich habe mir nicht nur Wolle und das Heft organisiert, sondern auch endlich die CrasyTrios. Noch bevor ich mit dem Socken stricken angefangen habe, bin ich immer wieder über diese Nadeln gestolpert, aber ich wollte erstmal auf die klassische Art und Weise stricken. Im Februar auf Sylt habe ich mir die Nadeln dann auch mal live angesehen, aber immer noch gezögert, sie zu kaufen. Dieses Trio scheint die Sockenstrickerinnen in zwei Lager zu teilen. Die einen schwören drauf, die anderen kommen damit überhaupt nicht klar. Ich bin natürlich sehr neugierig, werde das testen und selbstverständlich über das Ergebnis berichten.