Donnerstag, 28. Mai 2020

Die Fashion Style 06/2020 unter der Lupe

Gestern bin ich nach der Arbeit zum ersten Mal seit der Corona-Krise in den Indupark gefahren, um dort - hoffentlich - die neue Fashion Style erwerben zu können. Beim Aussteigen aus dem Auto rutscht mit der Autoschlüssel aus der Hand und fällt unter das neben mir parkende Auto. Mit einem Schlüsselbund wäre das nicht passiert, aber ein einzelner Plastikschlüssel rollt halt sehr weit. Genau so weit, dass man nicht mehr drankommt.
Mein erster Gedanke: Du musst den Fahrer ausrufen lassen. Mein zweiter Gedanke: Sinnlos, hier gibt es so viele Geschäfte - sollen die den alle ausrufen? Natürlich war kein Schirm oder ähnliches im Auto, um den Schlüssel damit rausfischen zu können. Also hieß es warten, bis der Fahrer kam.
Während ich mit meinem Mann telefonierte, ihm von meinem Missgeschick erzählte und meinte, es könnte wohl länger dauern, kam ein älteres Ehepaar vorbei, die Pinsel gekauft hatten. Richtig lange, große Pinsel. Meine Rettung! Tatsächlich waren sie sofort bereit mir zu helfen und kamen mit dem Pinsel an den Schlüssel ran :)

Jetzt aber ab in den Laden und endlich die Zeitschrift kaufen!


Hier eine Übersicht der Schnitte. Es gibt auch einen Herrenschnitt und ein paar Kinderschnitte.



Was ich gut finde: Bei den Kleidern gibt es Figur-Symbole. Da weiß man sofort, welches Kleid man besser nicht nähen sollte, weil es nicht zur Figur passt.


Was ich nicht gut finde: Es wird immer noch geschnitten, gestückelt und zusammengeklebt.


Was mich sehr begeistert: Der Schnittmusterbogen. Waren doch die alten Schnittmusterbögen klein und schwarzweiß, wurde er jetzt burdalike aufgemöbelt. Sehr schön.


Wie gut, dass jetzt ein langes Wochenende vor der Tür steht. Das gelbe Shirt wird auf alle Fälle genäht, allerdings ohne Ärmel. Die überschnittenen Schultern reichen mir.


Und vielleicht auch ein bisschen taillierter. Für das weiße muss ich vielleicht erst noch Stoff kaufen, denn ich möchte natürlich auch den Einfassstreifen farblich absetzen.


Apropos Stoff kaufen. Ich habe gestern online bei Stick & Style ein Panelstoff gekauft. Da konnte ich einfach nicht widerstehen.




Ich finde den Stoff wunderschön und der Spruch "Wenn du das lesen kannst, stehst du zu nah" ist absolut genial. Bei Stick & Style gibt es im Übrigen relativ viele solcher Panelstoffe, die durchaus auch für Erwachsene geeignet sind. Bis jetzt konnte ich da immer widerstehen, aber hier bin ich schwach geworden.

So. Genug Inspiration für heute.
Ich wünsche euch ein schöne Pfingsten!

Dienstag, 26. Mai 2020

Vom OZ-Verlag zu Burda

Vor einigen Monaten - ja, okay, es war letztes Jahr - habe ich hier auf dem Blog schon geschrieben, dass ich auf der Seite von United Kiosk ein Kreativ-Flat-Abo habe. Das beinhaltet Strick- und Häkelzeitschriften, unter anderem die Verena, Sabrina, Wooly Hugs, Molly, Stricktrends, Häkeltrends, The Knitter etcpp, die ich alle für 10 Euro im Monat lesen kann. Ein echtes Schäppchen! In letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass die ein oder andere Zeitschrift nicht mehr erscheint. Das Angebot wurde rar, ist aber immer noch lukrativ.

Diese Flat ist vom OZ-Verlag, der allerdings - glaubt man den Aussagen in div. Handarbeitsforen - insolvent gegangen ist. Beim OZ-Verlag gab es auch die Zeitschrift "Fashion Style", die deutsche Ausgabe der Knip. Auch diese Zeitschrift hatte ich lange im Abo, aber schon vor längerer Zeit abbestellt, weil ich einfach zu wenig genäht habe und die Zeitschrift auch in sämtlichen Läden zu bekommen war. Irgendwann habe ich auch nicht mehr danach Ausschau gehalten. Falls sie also die letzten zwei, drei Monate nicht mehr im Regal gelegen hat, ist mir das nicht aufgefallen.

Was mir allerdings gestern aufgefallen ist:


Die Fashion Style erscheint jetzt beim Burda Verlag. Und was das beste ist: Die komischen Schnittbusterbögen, die sonst der Zeitschrift beilagen, sind wohl Geschichte. Es gibt einen Bogen mit farblich unterschiedlichen Linien. Toll. Ich werde jetzt also mal wieder verstärkt nach der Fashion Style gucken, denn die Schnitte fand ich tragbarer als Burda, auch wenn die Verarbeitung oft nicht so ordentlich war. Vor allen Dingen die aktuelle Ausgabe interessiert mich sehr.

Die nächste Frage, die ich mir stelle: Was passiert mit den anderen Zeitschriften? Bleiben die, gehen die woanders hin, werden die eingestampft? Ich bin sehr gespannt und werde über die neue alte Fashion Style berichten, sobald ich sie wieder in den Händen halte.


Dienstag, 19. Mai 2020

Noch mehr gestrickte Pullis....

Nie hätte ich gedacht, dass ich mir mal auch nur einen einzigen Pulli stricke. Da habe ich mich ja mal so richtig getäuscht :)
Nach dem Mapala-Sweater begann ich mit einem Pullover nach einer Anleitung von Stoff & Stil. Ja, richtig gelesen. Dort gibt es nicht nur jede Menge Stoff, sondern auch Wolle, und online gibt es dafür passende Anleitungen. Ich hatte mich für den "No ordinary wednesday"-Pulli entschieden und auch die Original-Wolle, allerdings in einer anderen Farbe - verstrickt.


Der Pulli wird von  oben in Runden gestrickt und hat ein schönes Rautenmuster. So wird das Stricken nicht langweilig. Dank dicker Wolle und Nadeln kam sogar ich schnell voran und hatte nach kurzer Zeit den Körper fertig.


Die Ärmel stricke ich, während ich bei meiner Mutter war, die eine Augen-OP hinter sich bringen musste. So wurde der Pulli dort auch fertig (am 94. Geburtstag meines Opas, fällt mir jetzt gerade ein).



Warm, weich und bequem - drei Faktoren, die den Pulli zu einem Lieblingsstück gemacht haben. Vor allen Dingen während unseres Sylt-Urlaubs hat er sich sehr bezahlt gemacht.

Wie schon seit Jahren sind wir immer um den 21.02. auf Sylt. Dann ist die Insel fast leer, der Strand gehört uns fast ganz alleine und es tut einfach gut, wenn einem der Wind um die Ohren pfeift. Dick eingemummelt laufen wir sämtliche Strandabschnitte ab, um anschließend irgendwo einen heißen Glühwein zu trinken oder ein Fischbrötchen zu essen. Dieses Jahr hat uns das Wetter allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht. Jeden Tag hat es geregnet, jeden Tag war es extrem stürmisch. So schlechtes Wetter hatten wir noch nie. Der Vorteil war natürlich: Ich hatte viel Zeit zum Stricken.

Mein nächstes Projekt sollte ein etwas frühlingshafter Pulli werden. Die Anleitung ist aus der Simply Stricken 02/2020, die Wolle dazu Drops Sky.




Ähnlich wie beim Raupenpulli wurden hier erst die Ärmel, dann der Körper in Runden von unten nach oben. Anschließend werden die Ärmel an den Körper gestrickt und dann geht es wieder in Runden weiter bis zum Halsbündchen.


Bis auf die verkürzte Reihen, die den Halsausschnitt etwas formen sollen, hab ich auch alles ganz gut hinbekommen.


Man kann erkennen, dass der Ausschnitt ein bisschen schief geworden ist, aber am Ende relativiert sich das alles wieder. Der Pulli ist einfach superschön geworden.


Ich trage ihn so oft wie möglich, weil er wirklich für den Frühling wie gemacht ist. Ich muss weder schwitzen noch frieren, und die Wolle ist herrlich weich. Ein absolutes Wohlfühlprojekt und uum Nachstricken empfohlen.
Verlinkt beim CreaDienstag

Freitag, 15. Mai 2020

Brotback-Update

Seit ein paar Jahren bin ich Besitzerin eines Thermomix. Ich weiß, an diesem Gerät scheiden sich die Geister, aber als mein Kollege mir den Kauf seines Gerätes anbot, weil er - bzw. seine Frau - das neue Model kaufen wollte, schlug ich zu. Tatsächlich koche ich damit recht viel, und durch den Thermomix bin ich auch an das Brotbacken gekommen. Zuerst natürlich die klassischen TM-Rezepte - nix unter 1 Würfel Hefe, denn der Thermomix wirbt ja damit, dass alles ganz flott geht. Ich habe viele Rezepte ausprobiert, mich eingelesen und durchgeklickt, und Brot für Brot kam ich weg vom Thermomix mit seinen Hefe-Rezepten, und hin zu Brote, die mit einer handelsüblichen Küchenmaschine geknetet und mit deutlich weniger Hefe gebacken werden.

Eine zeitlang ging das alles ganz gut. Das ein oder andere Brot wurde nix, aber meine Güte. Wieviel Teile hab ich genäht, die auch nix wurden? Ich bin also Kummer gewohnt, rücke nach einem Absturz mein Krönchen wieder gerade und mache weiter. Meistens klappte das nächste Rezept ja dann auch wieder.






Ich habe vieles ausprobiert, mit Weizen, Dinkel, Roggen - das volle Programm. Beim Brotbacken kann man unwahrscheinlich viel falsch machen. Wasser, Mehl, Salz, Triebmittel .... es muss einfach alles stimmen, und wenn man so blauäugig rangeht, wie ich das gemacht habe, dann passiert auch schonmal das hier:


Dieses "Brot" ist 2 Zentimeter hoch, dafür hat es aber einen Durchmesser von ca. 30 cm. Viele kleine Fehler ergeben am Schluss dann eine große Katastrophe.

Es folgte eine regelrechte Pechsträhne, und danach war es mit meiner Ruhe und Ausgeglichenheit vorbei. Ich tobte. "ICH SCHMEISSE DEN GANZEN SCHEISS WEG!!! ICH WILL NICHTS MEHR DAVON SEHEN!!" Die Nerven lagen blank, und einzig und allein mein guter und triebstarkter Sauerteig, den ich ja dann auch hätte entsorgen können, hielt mich davon ab, meine Gärkörbchen und Brotbackformen tatsächlich in den Müll zu werfen.

Ich legte für ein paar Wochen eine Backpause ein. Auch zwangsweise, denn inzwischen war Corona ausgebrochen und die Leute kauften Mehl und Klopapier ohne Ende. Nachdem ich mir einmal Ungeziefer in die Küche geholt hatte, bin ich etwas vorsichtiger, was den Mehlvorrat angeht. Also hatte ich nichts mehr und konnte nichts backen.

Auf Instagram bekam ich bei meiner letzten Brotpleite, die ich dort gezeigt hatte, den Hinweis auf den Video-Backkurs von Lutz Geißler, dem Betreiber des Plötzblogs. Da ich gerade Geburtstag hatte, gönnte ich mir den Kurs und wurde nicht enttäuscht. Schon in den ersten 15 Minuten hatte ich mehrere Aha-Effekte. Ich saß mit offenem Mund vor dem PC, hörte und staunte.
Da ich kein Mehl kaufen konnte, investierte ich ein bisschen in mein Zubehör. Ich leistete mir einen Pizzastein und kaufte das "Schwadensystem" nach, das Lutz in dem Kurs vorstellte. Ich besorgte mir eine Teigkarte aus Metall und eine Brotbackform aus Stahlblech. Und - ein Wunder - ich fand im Internet eine Mühle, die Mehl liefern konnte.

Dem Postboten habe ich für all die Schlepperei, die er mit mir hatte, ein Päckchen Duplo an den Ablageort gestellt, und darüber hat er sich auch wirklich sehr gefreut. Wahrscheinlich so sehr, wie ich mich über mein Mehl. Als erstes buk ich die Brötchen aus dem Videokurs nach. Es war herrlich. So vieles war einfacher, verständlicher, und das Ergebnis war endlich mal sehenswert:


Die Brötchen sind nicht nur außen, sondern auch von innen nahezu perfekt. Und sie lassen sich herrlich aufbacken, ohne dabei trocken zu werden und beim Aufschneiden schon zu Staub zu verfallen.
Als nächstes wagte ich mich an ein Dinkelbrot. Hier habe ich mich leider ein bisschen bei den Zeiten vertan und musste Sonntag morgens um sechs Uhr aufstehen, wenn ich nicht das Risiko eingehen wollte, dass der Teig Übergare bekommt und nicht mehr gebacken werden kann. Ich sage euch, das frühe Aufstehen hat sich gelohnt.



Das Brot ist saftig und sehr, sehr lecker. Es hält sich wirklich über Tage frisch und aromatisch. Nach meinen Reinfällen sind die Brötchen und das Brot wie Balsam für meine Seele.

Mit dem Thermomix backe ich natürlich auch weiterhin Brot. Es gibt einige Rezepte, die gar nicht so schlecht sind. Zum Beispiel für das Früchtebrot. Da könnte ich mich reinsetzen, so lecker ist das.


Und ich bin wahrlich kein Freund von Trockenfrüchten!

Auf alle Fälle macht mir das Backen endlich wieder Spaß, weil ich Erfolge verbuchen kann. Und deswegen wird es hier auf dem Blog und auch drüben auf meinem Instagram-Account auch Beiträge und Bilder zu diesem Thema geben. :)

Dienstag, 12. Mai 2020

Mein Weihnachtskleid 2019

Passend zu den Eisheiligen, die mich heute früh dazu gebracht haben, zur Hunderunde die Winterjacke wieder aus dem Schrank zu holen, zeige ich euch heute mein Weihnachts(feier)kleid, das ich mir letztes Jahr genäht habe.
Ich bekomme am Rande immer wieder mit, dass sich viele treue Leserinnen von der Burda verabschieden und das langjähige Abo kündigen. Ich habe das ja auch getan. Es war mir irgendwann einfach zu blöd, mit großer Vorfreude das neue Heft durchzublättern und dann sehr schnell festzustellen, dass ich nicht mehr zur Zielgruppe gehöre. Bis heute bedauere ich die Kündigung nicht - ganz im Gegenteil.
Viel lieber blättere ich durch ältere Ausgaben und stelle fest, dass mir auf einmal der ein oder andere Schnitt doch sehr gut gefällt. Der Geschmack ändert sich im Laufe der Jahre :)


Was sich auch ändert - nämlich zum Schlechten hin - sind die Knie. Ich habe mir für mein Weihnachtskleid einen Schnitt ausgesucht, der einlagig zugeschnitten wird, und das bedeutet, ich muss runter auf den harten Boden. Aua.


Der Rest hat dann wieder Spaß gemacht. In angenehmer Arbeitshöhe habe ich gereiht, geheftet und genäht, bis am Ende ein richtig tolles Kleid rauskam.


In der Länge musste ich noch ganz schön was abschneiden, und auch die Ausschnittkanten habe ich ein klein bisschen fixiert, um ungewollte Einblicke zu verhindern.


Fazit: Der Schnitt ist toll und mit Sicherheit - mit anderen Stoffen gepaart - auch sehr wandelbar. Das Zuschneiden war ein bisschen nervig, aber dafür ging das Nähen recht flott. Ich habe mich darin sehr wohl gefühlt!

Nachtrag:
Bei dem Kleid handelt es sich um den Schnitt 106 aus der Burda 09/2015. Vernäht habe ich einen Stoff mit Elasthan. Mehr kann ich dazu leider nicht sagen, weil ich zu diesem Zeitpunkt nicht gebloggt und deswegen auch nichts weiter aufgeschrieben habe.

Mittwoch, 6. Mai 2020

Me Made Mittwoch mit Schleifchen

Guten Morgen! Ich habe sooo viel hier im Blog nachzuholen. Inzwischen hab ich rausgefunden, wie ich ganz einfach Fotos von meinem Instagram-Account in den Blog schieben kann, ohne jedes Mal den umständlichen Weg über das Handy zu gehen. So macht das natürlich viel mehr Spaß :)

Am heutigen MeMadeMittwoch zeige ich euch ein T-Shirt, was schon länger auf meiner To-Do-Liste stand, aber mangels Zeit, Lust und letzten Endes auch wegen Stoffmangels leider sehr lange warten musste.
Jetzt ist es endlich fertig - und ich liebe es.



Der Ausschnitt von dem Shirt wird mit einem Beleg versäubert - damit hatte es eigentlich mein Herz schon erobert. Nach wie vor fluche ich wie ein Kesselflicker, wenn diese Schrägstreifen an den Ausschnitt genäht werden sollen. Ich bekomme das einfach nicht so hin, wie ich es mir vorstelle. Bei dem Schleifchen-Shirt musste ich mir da zum Glück keine Gedanken machen, sondern konnte mich komplett auf die Ärmel konzentrieren. Die sind nicht ein Hingucker, sondern auch ein bisschen tricky zu nähen.

Es sieht so aus, als wäre der Ärmel einfach nur hochgekrempelt und mit einer Schlaufe fixiert, aber das ist weit gefehlt. Das wäre doch für Burda auch ein bisschen zu einfach, oder?


In Wirklichkeit ist der Ärmel zweigeteilt. Es gibt den oberen Teil mit der Armkugel und den unteren Teil, der geschickt gefaltet wird (ja, ich habe etwas länger rumprobiert, bis ich das Prinzip verstanden habe) und dann mittels der Schlaufe eben diese Schleife bildet.


Der Schnitt hat eine tolle Länge, ist ein bisschen tailliert und wird von mir uneingeschränkt zum Nachnähen empfohlen.
Hier die Eckdaten:
Schnitt: Nr. 119 aus der Burda 07/2019
Größe / Passform: 38 / sehr gut. Einzig den hinteren Halsausschnitt würde ich etwas verkleinern, weil er bei mir zum Abstehen neigt.
Stoff: Jersey von Buttinette

Verlinkt beim MeMadeMittwoch

Dienstag, 5. Mai 2020

Raupen-Pulli

Eigentlich ist dieser Pulli, der mich irgendwie an eine Raupe erinnert, der Hauptauslöser, warum ich hier wieder poste. Hierzu gibt es viel zu viel zu schreiben, das geht nicht alles in einen Instagram-Beitrag.

In der Simply Stricken, Ausgabe 3/2019, war dieser Pulli drin, in den ich mich schockverliebt hatte. Hier werden zuerst die Vorder- und Rückenteile bis auf Höhe des Ärmellochs gestrickt, dann die Ärmel und zum Schluss kommen alle Teile zusammen auf eine Rundstricknadel, um die Rundpasse zu stricken.


Ihr kennt das: Man sieht etwas, und man kann sich sofort selbst darin erkennen. Kein "okay, ganz gut, aber man müsste noch..." - Nein! Alles stimmt. Das einzige, was mich davon abgehalten hat, sofort mit dem Stricken zu beginnen, war meine Angst, es nicht hinzukriegen.  Im Frühjahr 2019 war ich noch nicht so sattelfest, was Strickanleitungen anging.

Der Pulli wird mit Pappagallo und Capri (beides Lana Grossa) gestrickt, und Anfang diesen Jahres konnte ich nicht wiederstehen, als im Wollstudio Happy Hour und die Wolle im Angebot war. Ich bestellte und schlug sofort die Maschenprobe an.


Gestrickt wurde mit NS 5,5, also dauerte es nicht lange, und das Vorderteil war fertig.


Das Problem beim zweifäden Stricken ist, dass gerne ein Faden mal hinter der Nadel bleibt (so wie unten links). Zum Glück verzeiht das lockere Maschenbild den ein oder anderen Fehler.
Bis das Rückenteil und die Ärmel fertig waren, dauerte es noch ein paar Tage, aber dann war es endlich soweit. Die Teile konnten alle zusammen auf die große Rundstricknadel genommen werden.


Es war alles so schön mit mir und dem Pulli. Es flutschte. Alles passte so herrlich ineinander.
Und dann der Supergau: Als ich die dritte Runde von der Rundpasse beginnen wollte, rutschten mir die Maschen von der Nadel und lösten sich in Wohlgefallen auf, und zwar schneller, als ich gucken konnte. Der Schaden war groß. Der Rundenanfang löste sich auf, und die Maschen vom Vorderteil und Ärmel - dort wo die Runde begann -  direkt mit. Ich hätte kotzen können. Dieses verdammte, rutschige Garn! Pappagallo geht ja, aber dieses Capri-Garn! Grauenvoll. Ich hatte die Schnauze gestrichen voll. Fest der Überzeugung, nun alles ribbeln zu können, feuerte ich die Teile in die Ecke.


Am nächsten Tag, als ich mich wieder beruhigt hatte, nahm ich mir den Scherbenhaufen vor. Ich ribbelte alle Teile bis zur gleichen Stelle, was bei dem Muster zum Glück sehr einfach zu erkennen ist. Ich zog die Maschen zuerst auf einen Faden (das erschien mir einfacher und flexibler), dann nahm ich sie wieder auf die Nadel und strickte die letzten sieben Reihen nochmal, schaffte es sogar, an die Abnahmen zu denken.

Diese Rettungsaktion dauerte zwei Stunden, aber sie hat sich gelohnt. Nachdem wieder alles auf der großen Rundstricknadel war, strickte ich erstmal zehn Runden. Außerdem fixierte ich die Teile alle untereinander, damit sie auch an Ort und Stelle blieben. Das Garn ist nicht nur rutschig, sondern hat auch ganz schön Gewicht und die einzelnen Teile gaben sich gern der Schwerkraft hin, wickelten sich um das Seil oder zogen einfach alle nach unten.
Es dauerte also ein paar Runden, bis das ganze soweit stabil war, aber dann lief es wieder.
Das einzige, was ich dann doch ändern musste, war die Weite vom Halsausschnitt. Ich strickte vier Runden mehr und nahm dabei nochmal 20 Maschen ab.
Die offenen Nähte habe ich mit Kettmaschen zugehäkelt. Auf die Schnur, die das ganze unten ein bisschen raffen soll, habe ich verzichtet. Das erscheint mir nicht bürotauglich. Die Länge finde ich so durchaus okay.



Der Pulli hat durch das schwere Garn einen ganz tollen Fall. Ich bin sehr begeistert!
Jetzt fehlt nur noch das warme Wetter, damit ich das gute Stück auch endlich anziehen kann.

Verlinkt beim CreaDienstag

Montag, 4. Mai 2020

Der Mapala-Sweater


Guten Montagmorgen! Lange war es hier ruhig, weil das wahre Leben eine wichtigere Rolle gespielt hat - und das natürlich immer noch tut, aber ich würde gerne mein Blog da wieder mehr integrieren. Ich habe seit meinem letzten Beitrag im Oktober (ist es wirklich schon so lange her?!?!) viel gestrickt und auch ein bisschen was genäht. Beim Thema Brot backen sind mir zwischenzeitlich alle Sicherungen durchgeknallt, aber für was habe ich einen Elektriker geheiratet? 😀 Also, auch hier habe ich wieder die Kurve bekommen und kann wieder erste Erfolge erzielen.

Aber jetzt erstmal von Anfang an.
Noch 2019 habe ich zwei Pullover gestrickt. Der erste war der Mapalasweater von Rosa P. Gestrickt habe ich ihn aus der Drops Lima, die leider sehr pillt. Aber diese Farbe .... <3


Eigentlich soll beim Mapalaseweater ein doppeltes Bündchen gestrickt werden, aber damit tue ich mich einfach sehr schwer. Ich weiß nicht, warum. Irgendwo habe ich ein Verständnisproblem, also habe ich mich hier für ein normales Bündchen entschieden.


Das schöne bei Strickmuster von oben ist, dass man sehr schnell erkennt, was es mal werden soll. Bei Mustern, die von unten und dann am Besten auch noch Vorder- und Rückenteil getrennt, dauert das ja gefühlt ewig ... aber dazu später mehr. Jetzt erstmal ein paar Entstehungsfotos.





Die Ärmel habe ich abwechselnd mit einer Rundnadel und Nadelspiel gestrickt. Beides finde ich nicht optimal und für den nächsten Pulli habe ich mir die CrasyTrio Long mal vorgemerkt. Aber irgendwann ist ja auch der längste Ärmel mal fertig.



Ich trage den Pulli wirklich gerne. Er ist bequem und hält warm. Der einzige Nachteil ist tatsächlich die Wolle. Ich behandele ihn also wirklich sehr gut, damit er mir noch lange Freude bereitet.