Donnerstag, 14. Januar 2021

Der Wanderling mit Finkhof-Wolle

Schon vor längerem bin ich im Netz über die Seite vom Finkhof gestolpert. Biologisch, regional und erschwinglich - was will man mehr? Als mir dann auch noch eine Pullover-Anleitung mit genau dieser Wolle über den Weg lief, gab es kein Zurück mehr: Ich habe bestellt. 

Anfangs war ich etwas enttäuscht. Schluckte doch die dunkle Wolle das Muster - zumindest abends bei Kunstlicht. Tagsüber allerdings war das kein Problem mehr. Das Muster kommt hervorrangend zur Geltung.

Das nervige an diesem Pulli war, dass die Passe in Reihen gestrickt wurde, und die linken Maschen ließen sich tatsächlich nicht so einfach stricken wie die rechten. Es hakte und ruckelte, aber es ging. Und irgendwann waren auch die linken Reihen Geschichte, weil es in Runden weiterging.


Ich finde, auf diesem Bild kann man ganz gut den Unterschied zwischen den Reihen und Runden erkennen. Nach dem Waschen hat sich das wieder relativiert.


Ich mag den Pulli sehr. Die Wolle ist ein bisschen kratzig, aber das stört mich nicht besonders. Ich muss eh etwas darunter anziehen, und an den Armen bin ich wirklich nicht empfindlich. 

Die Anleitung gibt es auf Ravelry zu kaufen. Was ich geändert habe: Ich habe keine Taschen gestrickt und auch keine Zunahmen für die A-Linie gemacht. Mein Pulli geht einfach gerade runter.

Beim Finkhof gibt es übrigens nicht nur Wolle, sondern auch viele andere tolle Produkte. Ein Blick in den Shop lohnt sich! Und ja, das war jetzt Werbung - ohne Bezahlung, ohne Aufforderung, sondern aus Überzeugung.

Mittwoch, 13. Januar 2021

Pullover Selma

Ich hatte es schon erwähnt: In der Zeitschrift "The Knitter" bin ich auf ein Strickmuster gestoßen, das ich sofort und unbedingt nachstricken wollte. Es hat mich beim ersten Blick in seinen Bann gezogen. Das Problem war: Ich hatte die Anleitung nur auf englisch. Als erstes Projekt für eine englische Strickanleitung war mir das etwas zu kompliziert. Also recherchierte ich im Netz, bis ich die deutsche Ausgabe mit dieser Anleitung gefunden hatte. 

Das nächste Problem hatte ich mit der Wolle. Ich muss zugeben: Ich bin ein bisschen geizig, was Wolle angeht und versuche immer, einen goldenen Mittelweg zu finden. Poly, Acryl & Co. kommen für mich überhaupt nicht in Frage, aber bestimmt auch keine Wolle, wo das 50g-Knäuel über 10 Euro kostet. Zumindest dann nicht, wenn ich einiges brauche. Die vorgeschlagenen Wolle (und auch die Alternativ-Garne) lagen über meiner Preisgrenze, und so musste ich mich auf die Suche begeben, um etwas passendes zu finden. Irgendwann lief mir die Merino-Cotton von Mayflower über den Weg, und ich war begeistert. Haptik, Farbe und Preis passten, also nahm ich zwölf Knäuel mit und bekann mit dem Stricken.

Ach, das ist im Übrigen der Pullover.

 
Ein Traum, oder? Also, ich war hin und weg, und bin es immer noch. 
Wenn ich euch jetzt die ganzen Bilder zeige, wundert euch nicht über die Farbe des Garns. Es ist in etwa so wie auf dem Original-Foto, aber leider bekomme ich das nicht immer so hin, und deswegen wirken die Farben so unterschiedlich. Es ist auf alle Fälle immer der selbe Pulli.

Der Pulli wird in Einzelteilen gestrickt. Zuerst das Rückenteil, dann das Vorderteil und danach die Ärmel, so richtig mit Armkugel und allem Zipp und Zapp. Das war so der einzige Wermutstropfen - vor dem Einnähen der Ärmel hatte ich ein bisschen Respekt, und auch das Schließen der Seiten- und Ärmelnähte ließ mich nicht jubeln. Aber es nützt ja nix!

Recht schnell wurde mir klar: Die Wolle verschluckt das Muster. Und das war sehr schade.


 
Ich bedauerte das ein bisschen, strickte aber weiter. Manchmal ergeben sich Dinge von selbst, wenn man einen großen Teil gestrickt hat, oder auch nach dem Waschen. 



Mal von diesem furchtbaren Farbunterschied abgesehen: Ihr seht, was ich meine. Die Rippen sind im Vergleich zum Original irgendwie schwammig, und das Zopfmuster - ja, man kann es erkennen, aber es hat nicht so einen scharfen Rand. 
 
Dann kamen die Ärmel. Den ersten musste ich irgendwann ribbeln, weil er viel zu lang wurde. Der Fehler lag bei mir: Wie bei Burda-Anleitungen auch sollte man einfach nur das tun, was in den Anleitungen steht. Lesen und verstehen. Manchmal etwas schwierig. Aber danach lief es dann recht gut und beide Ärmel waren irgendwann fertig. 

Jetzt ging es an´s Zusammennähen. So recht wusste ich nicht, wie ich das anstellen sollte, und deswegen habe ich es mit Kettmaschen zusammengehäkelt. Ist vielleicht nicht das Gelbe vom Ei, funktionierte aber.



Das schöne an Selma ist: Ich kann sie bedenkenlos in der Maschine waschen und sogar im Trockner trocknen. Steht so auf dem Etikett von der Wolle. Nach dem Waschen und Trocken passierte folgendes: Die Maschen entspannten sich und und die Farbe der Wolle wurde sehr einheitlich. Ich war so erleichert! So hatte ich mich den Pulli vorgestellt.