Mittwoch, 13. Januar 2021

Pullover Selma

Ich hatte es schon erwähnt: In der Zeitschrift "The Knitter" bin ich auf ein Strickmuster gestoßen, das ich sofort und unbedingt nachstricken wollte. Es hat mich beim ersten Blick in seinen Bann gezogen. Das Problem war: Ich hatte die Anleitung nur auf englisch. Als erstes Projekt für eine englische Strickanleitung war mir das etwas zu kompliziert. Also recherchierte ich im Netz, bis ich die deutsche Ausgabe mit dieser Anleitung gefunden hatte. 

Das nächste Problem hatte ich mit der Wolle. Ich muss zugeben: Ich bin ein bisschen geizig, was Wolle angeht und versuche immer, einen goldenen Mittelweg zu finden. Poly, Acryl & Co. kommen für mich überhaupt nicht in Frage, aber bestimmt auch keine Wolle, wo das 50g-Knäuel über 10 Euro kostet. Zumindest dann nicht, wenn ich einiges brauche. Die vorgeschlagenen Wolle (und auch die Alternativ-Garne) lagen über meiner Preisgrenze, und so musste ich mich auf die Suche begeben, um etwas passendes zu finden. Irgendwann lief mir die Merino-Cotton von Mayflower über den Weg, und ich war begeistert. Haptik, Farbe und Preis passten, also nahm ich zwölf Knäuel mit und bekann mit dem Stricken.

Ach, das ist im Übrigen der Pullover.

 
Ein Traum, oder? Also, ich war hin und weg, und bin es immer noch. 
Wenn ich euch jetzt die ganzen Bilder zeige, wundert euch nicht über die Farbe des Garns. Es ist in etwa so wie auf dem Original-Foto, aber leider bekomme ich das nicht immer so hin, und deswegen wirken die Farben so unterschiedlich. Es ist auf alle Fälle immer der selbe Pulli.

Der Pulli wird in Einzelteilen gestrickt. Zuerst das Rückenteil, dann das Vorderteil und danach die Ärmel, so richtig mit Armkugel und allem Zipp und Zapp. Das war so der einzige Wermutstropfen - vor dem Einnähen der Ärmel hatte ich ein bisschen Respekt, und auch das Schließen der Seiten- und Ärmelnähte ließ mich nicht jubeln. Aber es nützt ja nix!

Recht schnell wurde mir klar: Die Wolle verschluckt das Muster. Und das war sehr schade.


 
Ich bedauerte das ein bisschen, strickte aber weiter. Manchmal ergeben sich Dinge von selbst, wenn man einen großen Teil gestrickt hat, oder auch nach dem Waschen. 



Mal von diesem furchtbaren Farbunterschied abgesehen: Ihr seht, was ich meine. Die Rippen sind im Vergleich zum Original irgendwie schwammig, und das Zopfmuster - ja, man kann es erkennen, aber es hat nicht so einen scharfen Rand. 
 
Dann kamen die Ärmel. Den ersten musste ich irgendwann ribbeln, weil er viel zu lang wurde. Der Fehler lag bei mir: Wie bei Burda-Anleitungen auch sollte man einfach nur das tun, was in den Anleitungen steht. Lesen und verstehen. Manchmal etwas schwierig. Aber danach lief es dann recht gut und beide Ärmel waren irgendwann fertig. 

Jetzt ging es an´s Zusammennähen. So recht wusste ich nicht, wie ich das anstellen sollte, und deswegen habe ich es mit Kettmaschen zusammengehäkelt. Ist vielleicht nicht das Gelbe vom Ei, funktionierte aber.



Das schöne an Selma ist: Ich kann sie bedenkenlos in der Maschine waschen und sogar im Trockner trocknen. Steht so auf dem Etikett von der Wolle. Nach dem Waschen und Trocken passierte folgendes: Die Maschen entspannten sich und und die Farbe der Wolle wurde sehr einheitlich. Ich war so erleichert! So hatte ich mich den Pulli vorgestellt.

2 Kommentare:

  1. Da ist dir ein Meisterstück gelungen;
    tolles Muster und perfekte Passform.
    LG von Susanne

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  2. Ein sehr schöner Pullover!!😍 Der würde mir auch sofort gefallen.
    Daß die Rippen nicht klar hauskommen liegt nach Meinung eindeutig am Garn. So wie es auf dem Foto aussieht, ist es eine Art Melangegarn? Das verstrickt sich niemals glatt. Wenn ich Zöpfe oder Rippen stricke, dann greife ich immer zu 100 % Merino Superwash, oder Mix aus Baumwolle und Merino.

    Beste Grüße
    Susan

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