Montag, 28. September 2020

Stand der Dinge

Ich schäme mich ein bisschen, weil ich hier lange nichts mehr geschrieben habe. Aber zu meiner Verteidigung muss ich sagen, es gab auch nichts weltbewegendes, und meine Zeit war streckenweise sehr knapp.

In meinem letzten Post habe ich vom Top Vanda geschrieben, dass ich mit handgefärbtem Garn gestrickt habe. Natürlich ist es zwischenzeitlich fertig geworden. Die Wolle hat mit Ach und Krach gereicht - das war ja meine allergrößte Sorge bei diesem Projekt. Das Top ist ein bisschen kürzer als es die Anleitung vorgibt, aber das ist durchaus okay. 

 
Für den Sommer ist das gute Stück aber definitiv zu warm. Eventuell wird es zum Pullunder umfunktioniert. Passend zu dieser Idee habe ich mir das Blusen-Nähbuch besorgt.
 
 
Stoff hatte ich da, aber einen passenden Schnitt zu finden, war nicht ganz so einfach. Letztendlich habe ich mich für einen einfachen Kurzarmschnitt entschieden. Parallel dazu habe ich ein neues Projekt angeschlagen.
 
 
Richtig. Diesmal eine Strickjacke. Das sollte mein Urlaubsprojekt werden, denn aufgrund Corona haben wir unsere Reise nach Kroatien abgesagt (und zwar schon im Mai). Die Bluse wurde schnell fertig, aber die Jacke zog sich....
 
 
 
 
Die Knöpfe habe ich alle mit Zahnseide angenäht. Das hält wirklich sehr gut, aber ich bitte jetzt schon die Zahnseidenhersteller, doch farblich ein bisschen mehr anzubieten. Schließlich sind nicht alle Knöpfe weiß.
 
Mit der Jacke habe ich mich am Ende sehr gequält. Der Körper war recht schnell fertig, obwohl ich sehr dünne Wolle und mit 3,5er Nadeln unterwegs war.
 
 
Bei der Blende habe ich mich ein bisschen gedrück. Hierfür sollten Maschen neu aufgenommen werden, aber am Ende war es gar nicht so schlimm. Schlimmer waren die Ärmel.


 
Nicht, weil die so schwierig waren, aber dieses Gedrehe... das ging mir auf die Nerven. Zuerst musste ich mit dem Macig Loop einig werden, was einfach nicht meins ist. Das Hin- und Hergeziehe mag ich nicht. Also habe ich mir die CrasyTrio in Lang bestellt, und musste da über eine Woche drauf warten. Damit ging es tatsächlich besser, aber trotzdem muss man die Jacke ständig mit den Ärmelrunden mitdrehen. Ich war wirklich sehr froh, als das endlich ein Ende hatte und habe ernsthaft darüber nachgedacht, künftig nicht mehr TopDown zu stricken, sondern schön brav Einzelteile, die dann zusammengestrickt werden.
 

Das Ergebnis gefällt mir sehr gut. Bluse und Jacke passen super zusammen, und die Jacke lasse ich bewusst verschlusslos. Zwar hab ich passende Knöpfe hier, aber ich weiß, dass ich sie eh nicht zumache, weil mir der Look so einfach besser gefällt.

 
Als nächstes wollte ich eigentlich einen Pulli stricken, aber leider leider ist mir da etwas dazwischengekommen. 
 
 
Lange habe ich mich da nicht rangetraut, aber ich wartete auf die Wolle für den Pulli, und mit Socken wollte ich nicht wieder anfangen. Also nadelte ich einfach mal einen Handschuh an und beschloss, mich Stück für Stück durch die graue Theorie zu schlagen, die in dem Buch sehr, sehr ausführlich erklärt wird.
 

Das Foto ist dann einen Tag später entstanden. Der erste Handschuh war viel zu groß und ich musste ribbeln. Die vorgesehenen Zunahmen zwischen Bündchen und Hand habe ich komplett weggelassen. Ich gehe davon aus, dass das Bündchen ein bisschen enger werden kann, denn die Hand passt sehr gut.
 

Am nächsten Tag war der Handschuh fertig. Es macht wirklich sehr viel Spaß. Es geht flott, und auch wenn man am Anfang der Finger das Gefühl hat, völlig im Nadelchaos zu versinken, gibt sich das ganz schnell wieder. Der 2. Handschuh ist angeschlagen, und ich denke, bis zum Ende der Woche ist auch er fertig, so dass ich mit dem Pulli starten kann. Obwohl... wir fahren nach Erfurt, und im Auto bietet sich eigentlich ein kleineres Strickprojekt an. Vielleicht stricke ich noch ein Paar? 

Wolle: Merino-Maulbeerseide-Mix, handgefärbt, auf einem Markt gekauft

Bluse: Schnitt 0 aus dem Blusennähbuch, Gr. 38
Stoff: Buttinette

Gestrickt mit Nadelstärke 3,5 in Größe 38