Dienstag, 30. Juli 2019

36 Grad ... und noch viel heißer

Die vergangene Woche war heiß, das Wochenende heißer und voll mit Terminen. Manchmal knubbelt sich echt alles. Zum ersten Mal waren wir bei den Nibelungenfestspielen in Worms. Das war gar nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt habe. Ja, es war eine sehr eigenwillige Interpretation des Stückes, und ein Mann stand nach etwa 20 Minuten auf und verließ seinen Platz mit den Worten: "Was ein Scheiß", aber der Rest blieb sitzen und sah zu, wie Ortlieb versuchte, sein Schicksal irgendwie abzuwenden.








Da bei den Festspielen um elegante Kleidung gebeten wurde, ergriff ich die Chance und nähte meinen grünen Jumpsuit fertig. Es war nicht mehr viel zu machen - nur noch der Reißverschluss und die Säume - aber gerade beim Reißverschluss hatte ich arge Probleme, weil ich nicht nach Anleitung genäht habe und außerdem auch noch mit der Overlook und na ja.

Bis der Reißverschluss drin war, vergingen fast zwei Stunden.


Das letzte Stück habe ich mit der Hand genäht, weil ich mit der Maschine einfach nicht hinkam, ohne den Jersey zu verziehen. Gesäumt habe ich dann auf den letzten Drücker, aber zur Vorstellung war der Jumpsuit fertig und ich denke, ich war ganz gut angezogen. 

 


Die 40 Grad ließen sich darin auf alle Fälle ganz gut überstehen :)

Und während wir Freitag nach Worms, Samstag wieder zurück und Sonntag zu meiner Mutter zum Geburtstag gefahren sind, habe ich auf dem Beifahrersitz fleißig gestrickt.


Zum ersten Mal habe ich Ärmel auf einen Faden stillgelegt und Maschen im laufenden Gestrick neu angeschlagen. Ich hoffe, ich schaffe es noch, das Shirt bis zu unserem Urlaub Anfang September fertig zu stricken.

Overall:
Schnitt Nr. 111 aus Burda Style 06/2017 aus Viskosejersey

Shirt:
Mapala Shirt von Rosa P. aus Drops Muskat, Farbe "Wein"

Verlinkt beim CreaDienstag

Donnerstag, 18. Juli 2019

So wird es wenigstens nicht langweilig

Langeweile ist etwas, was ich gar nicht gut haben kann. Ich muss immer etwas tun. Am Sonntag waren mein Mann und ich im Kino und es war echt anstrengend für mich, den ganzen Film über ruhig zu sitzen. Ende des Monats sind wir in Worms bei den Nibelungenfestspielen. Die Vorführung dauert deutlich länger als ein Kinofilm.... Ich freue mich da trotzdem drauf. Ist mal was anderes und endlich ein Anlass, sich ein bisschen schicker zu kleiden. Ich habe letztes Jahr im Sommer einen flaschengrünen Overall genäht und wollte den eigentlich zu einer Firmenfeier anziehen, aber als ich ihn das erste Mal anzog, kam ich mir darin für diesen Anlass sehr overdressed vor.

Den selben Schnitt hatte ich schonmal vernäht, aber mit einem anderen Stoff, der nicht ganz so festlich rüberkommt.


Deswegen habe ich den grünen Overall auch nicht fertig genäht und erstmal auf Eis gelegt. Außerdem habe ich nicht nach der Anleitung genäht, was zur Folge hatte, dass ich große Probleme bekam, den Reißverschluss ordentlich einzunähen. Aber da ich jetzt diesen Overall anziehen will, musste ich halt mal aufraffen und das Ding fertig nähen.

Am Ende habe ich die Naht unterhalb vom Reißverschluss mit der Hand genäht, aber es hat sich gelohnt. Die Nähte treffen perfekt aufeinander und ich habe keine Zugfalten am Hintern.


Natürlich gibt es noch ein Tragefoto, wenn ich die richtigen Schuhe dazu habe und ich die Hosenbeine auf die passende Länge nähen kann.

Bis dahin stricke ich natürlich ein bisschen. Ich wollte ja eigentlich mit ein Sommertop stricken, aber inzwischen ist alles wieder aufgeribbelt. Zuerst hatte ich ja ziemlich Ärger mit ständiger Wollkotze. Mann!!! Also, das hat mich echt Nerven gekostet, immer wieder die Fäden zu entwirren, und nach diesem Post *klick* habe ich sogar den Faden abgeschnitten, neu mit dem Arbeitsfaden verknotet und fortan von außen abgestrickt, was zwar deutlich besser ging, aber nichts daran änderte, dass mein Strickstück inzwischen um mehr als 10 cm in die Breite gewachsen war. Weiß der Geier, warum das passiert ist. Ich möchte nicht ausschließen, dass ich mich bei meiner Maschenprobe nicht verzählt habe, aber so viel.....? Ich weiß nicht. Na ja. Das gute war: Viel hatte ich noch nicht gestrickt.


Außerdem bin ich von vornherein so an die Sache rangegangen, dass ich kein Weinkrampf bekomme, falls etwas nicht klappt. Also habe ich einmal tief durchgeatmet und dann das ganze Ding wieder aufgezogen. Ich weiß nicht, wie und ob man sich bei sowas irgendwie anders helfen kann. Die Wolle ist jetzt erstmal in einer Tüte verpackt und weggeräumt. Meine Zeit mit ihr kommt noch, da bin ich mir ziemlich sicher.
Bis dahin habe ich mir Ersatz besorgt. Es ist das Mapala Shirt von rosa.p. Instagram war voll davon und jetzt konnte ich einfach nicht anders. Also habe ich mir Anleitung und Wolle besorgt.


Es ist schwierig, den Farbton des Garns einzufangen. Es ist so ne Mischung zwischen lila und braun und auf keinen Fall so dunkel wie oben auf dem Foto. Auf alle Fälle lässt sie sich gut stricken und - Achtung jetzt - die Maschenprobe stimmt. :))) 

Von Birgit habe ich den Hinweis bekommen, dass das Shirt größer ausfällt, also stricke ich mir anstatt eine 38 ne 36 und warte mal ab, was passiert. 

An dieser Strickanleitung gefällt mir, dass sie in Runden von oben nach unten gestrickt wird und im Schwierigkeitsgrad ziemlich unten angesiedelt ist. Es könnte also ein schönes Beifahrerprojekt werden, wenn wir nach Worms unterwegs sind.

Ach ja. An Socken mit Patentmuster habe ich mich auch versucht, aber da muss ich erst noch üben und ne Menge neuer Maschen lernen, bevor ich damit etwas stricke. Vielleicht ein Projekt für den Urlaub?

Donnerstag, 11. Juli 2019

Wollkotze

Ich war wirklich sehr motiviert, mein Shirt zu stricken, auch auf die Gefahr hin, dass ich nach der Hälfte feststelle, dass die Wolle nicht reicht. Auch auf die Gefahr hin, dass ich nicht weiter komme als bis unter die Arme, weil ich dann an der Anleitung für die Armausschnitte scheitere. Alles hätte ich in Kauf genommen. Aber das hier nicht.





Das. Passiert. Ständig.
Ich entknote mehr, als dass ich stricke. Und ich habe keine Ahnung, wo der Fehler ist.
Habe ich falsch gewickelt?
Ist mein Wickler nicht der richtige?
Ist die Wolle zu dünn?
Darf man selbstgewickeltes Garn nicht von innen abstricken?
Warum habe ich mir dieses Hobby ausgesucht?

Ich könnte wollkotzen. Ehrlich.
Da habe ich endlich etwas gefunden, was zu mir passt, was zu meiner Wolle passt, was zu meinen Fertigkeiten passt - und dann kommt da ein Knoten nach dem anderen raus. Ach, es ist kein Knoten. Die Wolle ist einfach komplett verheddert. Ich hätte das gestern Abend fast in die Ecke gefeuert. Sogar mein Mann hat irgendwann entnervt aufgegeben. Aus meinem Arbeitsfaden werden auf einmal ziemlich viele Fäden, die sich alle miteinander verwurschteln. Auf dem Foto sieht es so aus, als würde ich von außen abstricken, aber das tue ich nicht. Ich ziehe von innen die Wolle raus und irgendwann ist es ein einziges Wirrwarr, was ich zwischen Knäuel und Stricknadel habe.

Ich habe keine Ahnung, wie ich jetzt weitermachen soll. Das einzige, was mir einfällt, ist das Knäuel vom Ende her neu zu wickeln. Aber wisst ihr, wie viel Lust ich dazu habe? Null.
Vielleicht mache ich mir die Mühe, suche meinen Arbeitsfaden heraus, schneide den ab, und stricke dann von außen weiter ab.

Bis ich mit meinem Sommershirt fertig bin, ist Weihnachten. ^^

Dienstag, 9. Juli 2019

Sprung ins kalte Wasser

Was bleibt mir denn anderes übrig.
Nach langem Hin und Her habe ich nun endlich ein Projekt gefunden, was ich gerne stricken möchte. Einige Faktoren muss ich halt berücksichtigen, was meine Auswahl doch ziemlich einschränkt. Letzten Endes fiel die Wahl auf diesen Pulli hier:


Er ist in einer etwas älteren Ausgabe von "Simply Stricken" zu finden und ich hoffe, dass die Wolle reicht. Sollte ich das Vorderteil unfallfrei schaffen, dann werde ich das wiegen und kann absehen, ob ich noch genügend Material für das Rückenteil habe.
Das mache ich auch nie mehr: Losgehen und Wolle kaufen, ohne auch nur einen Ansatz von einer Ahnung zu haben, was ich eigentlich damit machen kann bzw. wieviel ich wirklich brauche. Und dann auch noch zwei verschiedene Stränge, die sich sehr ähnlich sind, aber halt doch nicht gleich.


Nachdem ich also eine Maschenprobe mit meiner Wolle gemacht habe und die exakt hinkommt, habe ich angeschlagen und losgelegt. Zuerst das Bündchen, jetzt nur stumpf glatt rechts. Ein bisschen Sorge machen mir die Armausschnitte, aber auch hier muss ich einfach drauf losstricken und eventuell ein paar Fehlern rechnen. War (und ist) beim Nähen ja genauso.

Ich verstricke beide Stränge gleichzeitig. So fällt der Farbunterschied nicht auf und es geht flott voran. Die Randmaschen sind einfach immer alle rechts, und auch das sieht inzwischen sehr ordentlich aus. Wenn ich da an meine Anfänge denke.... oh je. Ein einziges Schlingenmeer.

Auf alle Fälle geht es jetzt nur glatt rechts weiter, bis es dann an die Armausschnitte geht, aber die Anleitung in dieser Zeitschrift ist eigentlich recht verständlich geschrieben. Außerdem gibt es ne Menge Videos.

Übrigens: Das Buch "Top Down Häkeln" ist schon lieferbar. Ich schleiche noch ein bisschen drumrum, aber so wie ich mich kenne, wandert es früher oder später doch in meinen Warenkorb. Überhaupt hat dieser Verlag tolle Bücher. Das Handschuh-Strickbuch habe ich letztes Jahr zu Weihnachten bekommen und so langsam sollte ich mich da mal einlesen. Der nächste Winter kommt bestimmt.

Mittwoch, 3. Juli 2019

Eine Schrankleiche und ein Taufkleid

Könnt ihr euch noch an das Kleid erinnern, dass ich mir eigens für eine Taufe genäht habe? Das ich fast ruiniert hätte, weil ich mir ein Loch ins Futter geschnitten habe, und dieses Loch 3 mm vom Ausschnitt entfernt war? Ich habe ewig daran rumgefummelt, bis es endlich passt - und dann kam leider leider ein anderes Kleid dazwischen. Somit habe ich halt doch wieder eine Schrankleiche produziert, aber ich fühle mich einfach in dem neuen Kleid bedeutend wohler:

Es ist ein Fashion-Style Schnitt (ein Baukastenkleid). Den Stoff, den ich dafür gewählt habe, war einfach perfekt (gewebter Satin). Gerade bei den 36 Grad, die am Sonntag herrschten.

Während ich in die Burda-Schnitte einfach so reinpasse, sieht das bei den Fashion-Style Schnitten anders aus. Die Länge ist perfekt, die Breite immer viel zu viel. Ich hatte die Schnittteile vor mir liegen und dachte mir, dass ich auf Nummer Sicher gehe, und zumindest vom Oberteil mal eine Probe nähe. Und zwar ohne Änderung.

 Das wäre nicht nötig gewesen. Zumindest in diesen Schnitt passe ich 1:1 rein. Das einzige, was ich geändert habe, war der RV auf der Seite. Entgegen der Anleitung habe ich keine 40 cm lange RV genommen und den in eine Öffnung eingesetzt, sondern einen 60 cm langen RV direkt vom Armloch an bis runter ins Rockteil. Warum ich einen kurzen RV in ein Stück offenen Seitennaht fummeln soll, erschließt sich mir nicht. Das habe ich einmal gemacht und mir geschworen, dass ich diesen Quatsch künftig lasse.
 


Ach so: Den Rock habe ich noch ein gutes Stück gekürzt, aber sonst ist alles geblieben. Das ein oder andere Kleid aus diesem Baukastensystem (hier hatte ich davon gebloggt) wird bestimmt noch genäht. Jetzt gucke ich aber erstmal beim MeMadeMittwoch, was da so in die Koffer gepackt wird.

Dienstag, 2. Juli 2019

Warum ich grad nicht über Socken hinauskomme

Als ich mit dem Nähen anfing, habe ich viele Sachen zusammengeschustert und am Ende entsorgt, weil verschnitten / vernäht / vermurkst. Ja, das war sehr ärgerlich, aber aus all meinen Fehlern habe ich gelernt. Und ich habe so ziemlich alle Fehler gemacht. Auch gerne zwei- bis dreimal. Was ich allerdings nie gemacht habe: Probeteile genäht. Das war und ist für mich vergeudete Zeit.
Beim Stricken kann ich so leider nicht an ein neues Projekt rangehen. Oder sagen wir so: Ich könnte, aber ich will nicht. Die Vorstellung, dass ich wochenlang an etwas rumstricke, was am Ende nicht passt. Weil ich zu fest oder zu locker gestrickt habe. Horror. Ich habe lange versucht, irgendwie um diese lästigen Maschenproben herumzukommen, aber ich weiß nicht so recht, wie. Mir fehlt der Mut dazu, einfach loszustricken. Das mache ich nur bei Socken.


Angefangen habe ich dieses Muster (das ich von diesem Blog hier habe *klick*) mit dem CrasyTrio, musste dann aber wieder zum Nadelspiel wechsel. Rechte Maschen sind kein Problem, aber bei den linken Maschen fehlt mir ein Stück Nadel, auf das ich meine Hand abstützen kann. Schade.

Na ja. Ich komm ja mit dem Nadelspiel super zurecht und gegen die Treppchen stricke ich die erste Masche von der Nadel immer verschränkt ab. Das sieht man natürlich auch, wenn man genau hinsieht, aber das stört mich nicht. Die Treppchen finde ich viel schlimmer.
Bei diesen Socken habe ich die Bumerangferse und eine Schneckenspitze gestrickt. Bei der Spitze habe ich die Abnahmen nicht als rechts überzogene Masche, sondern zwei links zusammengestricke Maschen gearbeitet; das verstärkt den Effekt etwas.


Ich finde, die Spitze ist sehr schnell und einfach zu stricken. Als nächstes wollte ich dann mal die Sternchenspitze ausprobieren.


Nochmal zurück zu meinem Problem mit den Maschenproben.
Letzten Endes habe ich mich dann doch dazu durchgerungen, Maschenproben zu stricken. Ich denke, dass ich mir anders keinen Gefallen tue, und so ein Probeläppchen ist ja auch nicht wirklich vergeudet, sondern eignet sich hervorragend zum Üben von linken Maschen oder zum Ausprobieren von unterschiedlichen Verianten des Abkettens.



Ach ja, und meine Randmaschen werden auch immer besser :)
Ich glaube ja nicht, dass ich es in diesem Sommer noch schaffe, ein einfaches Shirt zu stricken, aber ich habe noch Hoffnung auf einen Pulli im Herbst.

Verlinkt beim CreaDienstag